Pflege pflegen

Unsere Gesellschaft wird immer älter. Damit steigt der Bedarf an Pflegeleistungen und Fachkräften. Gerade in der Pflege ist der Fachkräftemangel heute schon Realität. Der physisch und psychisch herausfordernde Arbeitsalltag bei geringer Bezahlung und hohem Druck schaden der Attraktivität von Pflegeberufen. Dies hat das Schweizer Stimmvolk im Jahr 2021 bereits erkannt und die entsprechende Pflegeinitiative angenommen. Weil aber die Schaffhauser Bevölkerung zu den ältesten der Schweiz gehört, macht man mehr für die Pflege und geht weiter als die Bundesvorgaben.

Die Zahl der Auszubildenden und Quereinsteigenden in Pflegebereich steigt. Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und Lohnanpassungen auf Stufe Lehre Fachfrau/-mann Gesundheit EFZ bieten Entlastung. Stipendien – unbürokratisch als Studienlohn ausbezahlt – für Ausbildungen an Höheren Fachschulen oder Fachhochschulen motivieren Pflegende, sich zu qualifizierten Fachkräften weiterbilden zu lassen. Eine kantonsweite Pflegekraft-Plattform ermöglicht es, Pikettdienste gemeinsam zwischen den Alters-, Pflege- und Gesundheitseinrichtungen zu organisieren. Dadurch können unerwartete Ausfälle vom Pflegepersonal kurzfristig überbrückt werden. Modernste Technologien wie Roboter und Automatisierung finden Einzug in die Pflegeeinrichtungen. Sie erleichtern den Pflegealltag – und schaffen Freiräume, um sich wirklich um die Pflegebedürftigen zu kümmern. RoboAssistants sorgen für angemessene Pflegequalität statt Pflegekollaps.

Um den Druck auf Pflegeeinrichtungen zusätzlich zu senken, werden Personen, die Angehörige zu Hause pflegen, finanziell unterstützt. Ebenso werden Generationenwohnen, Servicewohnen, begleitetes Wohnen und andere geeignete Wohnformen gefördert. Wohnbegleitungen gehen über traditionelle Spitex-Angebote hinaus. Weil der Kanton Schaffhausen seine Pflege pflegt, sorgt er für Pflegebedürftige und Pflegende gleichermassen.