Neuhausen mit (Rh)Einfall

Möglichst nahe ran ans Naturspektakel und dann direkt wieder weg. Hunderttausende besuchen jedes Jahr den Rheinfall. Cars und Autos werden mitten durch das Dorfzentrum zum Rheinfallbecken geleitet. Die Verweildauer ist kurz und die Wertschöpfung konzentriert sich auf Parkplatzeinnahmen und wenige Anbieter. Viele Besucher scheuen den steilen Aufstieg ins erhöhte Neuhauser Zentrum. Gastronomie, Gewerbe und Erlebnispunkte im Dorf bleiben links liegen – wie auch viele weitere Attraktionen im Kanton.

Die Aufwertung des Rheinfalls als eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Schweiz schreitet weiter voran. Eine neue Besucherlenkung führt die Touristen visuell und digital. Die vereinheitlichten Signale schaffen Orientierung. Neben dem Seilpark, Smilestones und Rhyality tragen weitere Attraktionen zu einem positiven Besuchserlebnis bei und steigern so die Gesamtaufenthaltsqualität im Erlebnisraum Rheinfall, zu dem auch das Zentrum von Neuhausen gehört. Die Eintrittspforte bildet das SIG Areal – mit Übernachtungsmöglichkeiten für Gäste und Treffpunkten für die einheimische Bevölkerung ist es die würdige Bühne für das Naturereignis. Vom Bahnhof SBB spazieren Besucher den alten Gleisen entlang über eine begrünte «High-Line» zum Wasserfall und über einen barrierefreien Rundweg um ihn herum.

Anstatt dass sich der Autoverkehr durch das Dorfzentrum quält, wird die Verkehrsführung überdacht und das Parkieren neu geregelt. Der motorisierte Verkehr wird in einem zentralen Parkhaus – beispielsweise auf der Burgunwiese – abgefangen. Auf einer Flaniermeile gelangen Touristen und Einheimische zu Fuss durch das Zentrum zum Rheinfall. Läden, Strassen-Cafés, Sitz- und Spielmöglichkeiten für Kinder animieren zum Verweilen. Sie bringen echtes Leben auf die Zentralstrasse zwischen Industrieplatz und Burgunwiese. Statt Autos dominieren Fussgänger und Langsamverkehr. Der Detailhandel und das Kleingewerbe erfreuen sich der gesteigerten Kundenfrequenz.

Der Fussweg zum neuen Rhy-Tech-Quartier auf dem traditionsreichen Alusuisse-Areal und dem Badischen Bahnhof wird ebenfalls attraktiver. Die terrassenartige Verbindung ermöglicht bisher unbekannte Perspektiven auf den Rheinfall– genauso wie die Sky Bar, aus der man in 60 Meter Höhe einen einmaligen Rundumblick über die Rebberge im Klettgau und die Randenwälder geniesst. Touristen und Einheimische sind fasziniert vom Neuhauser Weitblick – und sie möchten gar nicht mehr weg.